Skip to main content

Cumoin da Lantsch    Gemeinde Lantsch/Lenz

Allgemeine Mitteilungen aus der Gemeinde Lantsch/Lenz

Bericht Neosporosa

Im vergangenen Jahr sind auf dem Gemeindegebiet Neosporosa-Aborte aufgetreten. Daher informiert Sie der Gemeindevorstand im Interesse der Tiergesundheit über die Krankheit und deren Übertragungswege und dankt Ihnen für die tatkräftige Zusammenarbeit zur Eindämmung der Krankheit.

Neospora caninum ist ein einzelliger Gewebeparasit. Hunde und Kojoten sind die Endwirte der Infektion. Sie scheiden in ihrem Kot die infektiösen Entwicklungsstadien (=Oozysten) dieses Parasiten aus. Die Oozysten sind sehr widerstandsfähig und können in der Umwelt Wochen bis Monate überleben. Rinder können sich durch den Verzehr von mit Oozysten kontaminiertem Futter infizieren. Nach der Infektion des Rindes setzt sich der Parasit in im Tier fest. Obwohl die Rinder Abwehrstoffe, sogenannte Antikörper, gegen diesen Parasiten bilden, können sie den Erreger nicht abtöten und bleiben lebenslang infiziert. Die Infektion verursacht beim Rind in den meisten Fällen erstmals keine Symptome. Wird ein infiziertes Rind aber trächtig, können die Neosporen über das Blut zum Föten gelangen und diesen anstecken. Wird der Fötus infiziert, kommt es in etwa 15% der Fälle zum Abort. Meistens überleben jedoch die Föten die Infektion im Mutterleib, bleiben aber Träger des Erregers. Die so infizierten Kälber sind in der Regel klinisch völlig unauffällig.

Bei der Geburt werden grosse Mengen des Parasiten ausgeschieden, woran sich andere Kühe im Stall sowie auch Hofhunde infizieren können. Das Fressen von Abortmaterial infizierter Rinder kann bei Hunden eine ein- bis dreiwöchige Ausscheidung von Neospora-Oozysten über den Kot auslösen.
Die Ansteckung durch Geburtsprodukte ist der einzige Übertragungsweg von Rind zu Rind. Somit stellen neospora positive Kühe nur zum Zeitpunkt der Geburt ein Ansteckungsrisiko für andere Rinder dar.

Um Infektionen in einem Bestand zu verhindern, müssen die Kühe zum Zeitpunkt der Geburt separiert werden.

Wichtig ist auch, dass die Nachgeburt fachgerecht und nicht auf dem Miststock entsorgt wird, damit sich der Hof- oder andere Hunde nicht durch das Fressen der Plazenta mit dem Parasiteninfizieren können.

Des Weiteren sollen Hundehalter darauf aufmerksam gemacht werden, dass Hundekot auf Weiden nichts verloren hat, unbedingt zusammengenommen und fachgerecht (ROBIDOG) entsorgt werden muss, da infizierter Kot im Gras durch Kühe aufgenommen wird und so die Tiere infiziert.

Entscheidend für die Epidemiologie der Neosporosa ist die vertikale Übertragung von einer Rindergeneration auf die nächste über die Infektion der Föten im Mutterleib.

Die Landwirte wurden ausführlich vom Amt für Lebensmittelsicherheit und Tiergesundheit Graubünden über die notwendigen Sicherheitsmassnahmen informiert.

Der Gemeindevorstand hat neue Tafeln für ein Fairplay auf den Weiden aufstellen lassen.

Danke an dieser Stelle Ihnen für saubere Wiesen!

Der Gemeindevorstand Lantsch/Lenz